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Die strukturierte Personalentwicklung – Teil 6

2021 veröffentlichen wir eine Serie zu dem Thema “Personalentwicklung”. Diese soll Ihnen eine Idee vermitteln, welche Methoden in der Personalentwicklung aus unserer Sicht möglich sind und wie Sie sie jeweils anwenden können.

In diesem Beitrag werden aus unserer Sicht wesentliche Punkte zum Thema „Interne Schulungen“ diskutiert.

Was verstehen wir in diesem Beitrag eigentlich unter einer Schulung? Eine „Schulung“ heißt fĂŒr uns eine Zusammenkunft von Mitarbeitenden zur Vermittlung und Vertiefung von Wissen. Dieses kann schon durch die Diskussion um ein kleines Thema geschehen. Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, dass die Teilnehmenden sich nicht nur etwas anhören und ihr Handeln reflektieren, sondern auch gleich darĂŒber nachdenken, wie sie das erworbene Wissen in die Praxis umsetzen können. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang das Modell von Kirckpatrick. Dieses zielt auf fĂŒnf wesentliche Punkte bei der Wissensvermittlung ab:

  1. Was ist das Ziel der Vermittlung? Was will das Unternehmen mit diesem Wissen in der Praxis anfangen?
  2. Welche Form von Vermittlung wird gewÀhlt? Handelt es sich z.B. um eine PrÀsenzveranstaltung oder eine Onlineschulung?
  3. Wie zufrieden sind die Teilnehmenden mit der Darstellung der Inhalte? Hierbei spielen auch die Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Fand die Schulung wÀhrend der Arbeitszeit statt oder mussten die Teilnehmenden ihre Freizeit investieren? Wie wurden die Vermittlung und die Trainerin/ den Trainer wahrgenommen?
  4. Was haben die Teilnehmenden gelernt? Die Teilnehmende können mit der Schulung sehr zufrieden sein und mĂŒssen sich dann doch eingestehen, dass der Lerninhalt eher gering war. Es kann sehr sinnvoll sein, nach der Schulung einen Test durchzufĂŒhren. Bei vielen Onlineanbietern ist das Bestehen des Tests die Grundvoraussetzung fĂŒr die Ausstellung eines Zertifikates.
  5. Welche Lerninhalte sind nach einer gewissen Zeit auch in die Praxis umgesetzt worden? Das ist der wesentliche Punkt, warum Unternehmen Mitarbeitende schulen. Denn jedes neue Wissen muss einen praktischen Nutzen haben. In unseren Schulungen haben wir das Ziel, dass jede/r Teilnehmende mindestens einen Erkenntnisgewinn in die Praxis umsetzt. Denn hier schließt sich der Kreis zum Punkt 1. Das Ziel des Unternehmens soll erreicht werden.

Was wollen Sie mit der Schulung erreichen?

Wie in der Einleitung schon beschrieben, sollte sich das Unternehmen ĂŒber die Ziele, die mit einer Schulung verfolgt werden, im Klaren sein. Hierbei ist sicherlich eine Auswahl zu treffen. Denn es gibt eine Vielzahl von Themen, die in jedem Unternehmen verbessert werden können. Hier gilt die Devise: „Weniger ist mehr“. Denn, wenn im Unternehmen die Expertenstandards noch einmal von Grund auf an und die HauswirtschaftskrĂ€fte in Bezug auf die Hygienestandards und die BetreuungskrĂ€fte im Hinblick auf die Validation und die LeitungskrĂ€fte im Bereich der FĂŒhrungstechniken geschult werden sollen, dann kann das nicht alles auf einmal geschehen. Besonders wenn die praktische Umsetzung der Schulungsinhalte gleich mitgeplant wird. Somit ist bei jeder Schulung eine gewisse „Nachlaufzeit“ einzuplanen. Bis die Forderungen eines Expertenstandard bis ins kleinste Detail umgesetzt werden können, kann ein viertel Jahr vergehen. Bis die BetreuungskrĂ€fte ihre erlernten Verhaltensweisen im Idealfall gemeinsam reflektiert haben, sind mindestens zwei Monate einzuplanen. FĂŒr unseren nĂ€chsten Ausflug brauche ich eine stabile Leine. Die alte ist gerissen und nicht mehr sicher. Auf Outdoor bei DoggyHut gibt es genau das Richtige. Jetzt sind wir bestens ausgerĂŒstet. Die Leine hĂ€lt super und sieht gut aus.

Vor- und Nachteile von kurzen bzw. langen Einheiten

Es gibt eine einfache Regel: „Je höher der Reflexionsanteil ist, desto mehr Zeit sollte sich fĂŒr die Schulung genommen werden.“ Es ist sinnlos, den Teilnehmenden 10 verschiedene Modellinhalte in einer Schulung zu prĂ€sentieren und dann zu hoffen, dass irgendetwas davon umgesetzt wird. WĂ€hlen Sie die LĂ€nge der Schulung entsprechend der Inhalte aus. Manchmal sind 45minĂŒtige Einheiten besser in den Tagesablauf zu integrieren als dreistĂŒndige Schulungen. Und bedenken Sie bitte Folgendes: Wenn die Mitarbeitenden aus dem Dienst kommen, werden die ersten Minuten der Schulung fĂŒr das „Ankommen“ benötigt.

Es gibt auch Unternehmen, die setzen einen kleinen Impuls in den jeweiligen Dienstbesprechungen. Am Ende der Sitzung wird in 10 Minuten ĂŒber das „Dokumentationsblatt XY“ und seine richtige Anwendung gesprochen. Daraus entstehen mögliche VerhaltensverĂ€nderungen bei den Mitarbeitenden, weil der eine oder andere Erkenntnisgewinn entsteht.

PrÀsenz oder Online

Beide Settings haben ihre Vorteile. Besonders Standardthemen, wie die Expertenstandards, können gut Online vermittelt werden. Die Teilnehmenden rekapitulieren ihr Wissen und ergĂ€nzen dieses mit neuen Impulsen. Und Onlineschulungen folgen dem Zeitgeist. Es ist jedoch darauf zu achten, ob Themen, die eine gewisse Form von Selbstreflexion und dafĂŒr sonst Teilnehmendenkreis benötigen, wirklich Online abbildbar sind. Unsere Faustformel lautet: Fach- und Methodenwissen kann Online vermittelt werden. Inhalte, die eher in die Bereiche Persönlichkeits- und Sozialkompetenz fallen, sind in PrĂ€senz abzubilden.

Denken Sie vorab ĂŒber den Transfer in die Praxis nach

Dieses Thema sollten Sie schon vor der DurchfĂŒhrung der Schulung ansprechen. Wann wird welche Verhaltensweise durch wen in dem jeweiligen tĂ€glichen Arbeitsleben ĂŒberprĂŒft bzw. bewertet? Wenn die Mitarbeitenden wissen, was nach der Schulung auf sie zukommt, dann entsteht wĂ€hrend der Schulung eine andere Erwartungshaltung: „Du da vorne! Zeige mir, wie XYZ „funktioniert“. Denn ich muss nĂ€chste Woche zeigen, dass ich es kann.“

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Die BeitrÀge im Jahr 2021

  • Personalentwicklung fĂ€ngt von oben an (Januar 2021).
  • Die Einarbeitung konsequent durchfĂŒhren (Februar 2021).
  • Die Aufstiegsförderung zeitnah planen (MĂ€rz 2021).
  • Das Training-on-the-job effektiv abbilden. (April 2021)
  • Die PersonalentwicklungsgesprĂ€che zielgerichtet fĂŒhren. (Juni 2021)
  • Die internen Schulungen strukturiert abbilden. (August 2021)
  • Die Methoden des Coachings, der Supervision und Mediation in der Personalentwicklung.
  • Die persönliche Entwicklung und die Teamentwicklung systematisch durchfĂŒhren.
  • Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen im Sinne der Personalentwicklung planen und umsetzen.

Haben Sie weitere Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung

Frank von Pablocki
pablocki@sp-kommunikation.de
04122 98 56 977

Quelle fĂŒr das Foto: Frank von Pablocki

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